Wieso ich keinen Spagat machen will!

Klein Mopsi ist nun ein halbes Jahr alt!
Ein halbes Jahr zu sechst, ein halbes Jahr, in dem ich voll und ganz für meine Familie, meine Kinder da bin.
Ich bin jeden Tag da, wenn sie aufstehen, versorge sie, koche, spiele, lehre, schlichte, tröste....
... ich fahre, organisiere, kommuniziere...
... ich schimpfe, ermahne und verhandle....
... ich kuschle, wüdl (balgen, toben), trage, stille...
... ich reagiere unzählige Male pro Tag auf das Wort "Mama" (und dabei können noch nicht mal alle sprechen *g*).

Ein halbes Jahr also...
... nach Adam Riese heißt das auch, dass es nur mehr ein halbes Jahr so weitergeht.
Dann "darf" ich wieder arbeiten gehen.

Ich bin eigentlich immer gern arbeiten gegangen, es ist ein gutes Gefühl finanziell unabhängig zu sein, auf eigenen Beinen zu stehen.
Ich hab mir meine Jobs stets selbst gesucht und gefunden, habe Verschiedenes ausprobiert und weiß, dass ich auf dieser Reise noch nicht am Ende angelangt bin. 

Das letzte halbe Jahr ist es mir gut gelungen die Tatsache, dass ich wieder arbeiten werde gehen müssen gut auszublenden. "Ist ja eh noch so lange hin, da brauch ich jetzt noch nicht dran zu denken".
Tja, das ist jetzt anders. Klein Mopsi vollzieht gerade einen (kleinen) Loslösungsprozess, sprich: sie liebäugelt mit ihrer Krabbelphase und hat angefangen feste Nahrung zu sich zu nehmen.
Sie wird mobiler und autonomer.
Das ist gut und richtig so.
Und mit dieser Loslösung überfiel mich der Gedanke an die Arbeit wie aus einem gemeinen Hinterhalt!

Ich arbeite seit Jahren in einem heilpädagogischen Kindergarten.
Ein Tag in der Woche, das war stets gut mit meiner Familie zu vereinbaren.
Die "Zweitjobs" variierten. Sowohl im Inhalt, als auch in der Intensität.
Der letzte Job war an 2-3 Tagen pro Woche und mir vom Aufwand her definitiv zu viel auf lange Sicht.

Ich bin nicht so, dass ich mir vier Kinder "zuleg" und dann ständig in der Arbeit bin.
Verwandtschaft oder Tagesmutter, irgendwer wird schon umschaun.
Und ich bin ganz gut in dem, was ich beruflich so mache.
Ich habe auch lange dafür gelernt und studiert, um dort zu sein, wo ich jetzt bin.

Ich habe seit Jahren eine Idee, was ich machen möchte.
Ich weiß es genau.
Ich hab zwar keinen Plan, doch eine Idee.
Und die lässt mich nun seit fünf (!) Jahren nicht mehr los.
Dazu müsste ich mich selbstständig machen.
Und davon - verzeiht den dreckigen Ausdruck - scheiß ich mich an bis rauf aufs Gnack (Genick).
Soll heißen ich hab da einen ordentlichen Spundus davor.
Ich weiß nicht, wie das funktioniert, wie ich zu Klienten komme etc. pp.
Ich steh da wie der Ochs vorm Berg und weiß gar nicht wo ich anfangen soll.

Doch sie lässt mich halt einfach nicht los.
Und gleichzeitig kann ich mir unmöglich vorstellen JETZT damit loszulegen.
Und dann sagt meine - gemeine - innere Stimme ich schöbe es auf die lange Bank, das werde ohnehin nichts, weil ich stets eine Ausrede fände, es nicht zu tun. Blöde innere Stimme!

Ich weiß schon, dass sich in sechs Monaten noch ganz schön viel tun kann.
Vielleicht taucht ja der ideale Zweitjob auf oder ich geb einfach ganz ganz ganz viel weniger Geld aus, dann reicht eventuell dieser eine Job aus. 
Keine Ahnung.
Ich weiß nur, dass es mich kalt erwischt hat und jetzt hat mich diese Thema grad im Griff.

Genähtes kann ich heute übrigens nichts zeigen,
da meine Nähmaschinen erst beim Service und dann bei der Reparatur waren und ich jetzt sage und schreibe drei(!) Wochen lang am Trockenen gesessen bin.
Seit heute Nachmittag sind sie wieder da....
.... und es wartet ein ordentlicher Stapel Zugeschnittenes :-)

Ich denke ich werd jetzt mal über meine Pläne und Ideen schlafen
und mir dann morgen eingestehen, dass ich gern bei den Kinder daheim bin! :-)

Einen schönen Abend
Alina




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