Ente, Tod und Tulpe

Vor gut zwei Jahren ist mein Schwiegervater gestorben.
Unerwartet.
Ein Herzinfarkt.

Es war das erste Mal, dass unsere Kinder mit dem Tod konfrontiert wurden.
Freilich wussten sie, dass man sterben kann. Und wird.
Für den Duck war das - als er ca. 4 Jahre alt war - auch ganz intensiv Thema. 
Ihn hat dabei hauptsächlich die Tatsache beschäftigt, dass er nicht sterben will. Nämlich nie. Und dass er auch nicht will, dass ich irgendwann einmal sterbe. Wieso das überhaupt so sein soll war ihm völlig schleierhaft und unverständlich. 

Wohlwissend, dass ein kleiner Mensch die Dimensionen des Sterbens und des Todes (Irreversibilität, Universalität und Kausalität) nicht einfach so verinnerlicht hat, sondern erst erlernen muss, habe ich dieses Thema nie tabuisiert. 
Im Gegenteil: bei uns werden die Dinge beim Namen genannt, es wird nichts beschönigt oder umschrieben. 
Auch als der Duck deswegen geweint hat und er mich wochenlang (!) beim Essen gefragt hat, ob ich wirklich einmal sterben muss oder ob er einmal sterben muss, war die Antwort stets dieselbe. 

Und eines Tages war das Thema kein Thema mehr.
Bis der Opa gestorben ist.
Da war es dann beim Duck wieder voll da.

Er war derjenige, der sich verabschieden wollte und mit uns in die Aufbahrungshalle ging.
Er zeigte keinerlei Berührungsängste, sondern Neugierde und respektvollen Umgang mit dem Verstorbenen.
Er war derjenige, der durch den Tod des Opas erneut das Thema "Sterben" aufgriff.

In dieser Zeit hab ich mir ein bissl literarische Unterstützung zu diesem Thema geholt.
Ich habe zu drei Büchern gegriffen, 
wobei ich euch das mit Abstand beste und hilfreichste davon heute vorstelle:

Ente, Tod und Tulpe


Wenn ihr mich fragt... ein Geschenk!
Ein einfühlsames und sehr schönes Buch über ein hoch emotionales Thema, den Tod.


Hier wird der Tod als etwas zum Leben Gehöriges betrachtet,
Glaubenssätze werden kurz - kindgerecht - angesprochen und haben in diesem Buch ihre Existenzberechtigung.


Gleichzeitig lässt das Buch viel Raum für Gespräche zum Thema. Es kommt mit wenigen Sätzen und klaren Bildern aus. Die Geschichte ist schon für die Kleinsten verständlich.

Es ist durchaus für Kinder ab dem Kindergartenalter geeignet und ich sag mal... nach oben hin gibt es keine Altersgrenze.

Was dieses Buch - ich vermute mal bewusst - nicht bietet, sind Verwandtschaftsbeziehungen.
Die Ente steht im Buch in keinerlei Beziehung zu jemand anderem.
Sie ist niemandes Tochter, Schwester oder Mutter.
Dadurch kann ich dieses Buch ganz generell empfehlen, wenn das Thema Tod (durch traurigen Anlass oder einfach, weil das Kind in einer Entwicklungsphase steckt, in der es einen Teil davon begreifen lernt) in der Familie auftaucht.

Ich bin sicher ein guter Buchhändler verfügt über dieses großartige Werk,
habt einen feinen Tag
Alina

P.S.: Es gibt natürlich auch die Möglichkeit sich "Ente, Tod und Tulpe" als animierten Kurzvideofilm anzusehen (wer sucht, der wird fündig im world wide web).
Auch wenn der Film einwandfrei gemacht ist, die Synchronsprecher ihre Arbeit gut machen und die Musik passend gewählt ist, dass hier das Buch nochmal eindeutig vorzuziehen ist.
Das ist ein Thema, über das man miteinander reden sollte!

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